Archiv der Kategorie: Kontroverse

The experts illusion/Die Expertenillusion

Die „Expertenillusion“ im Sport und warum der VFB Stuttgart immer noch Tabellenletzter in der Fußballbundesliga ist:
Wieder gewonnen!!
Mit zwei Jungs aus meinen Tennisgruppen laufen jede Woche Wetten, wer in der kommenden Woche in der Tabelle der Fußballbundesliga weiter vorne steht. Der VFB Stuttgart, das ist der Club für den die Jungs mitfiebern oder der SC Freiburg, mit dem ich mich seit meiner Studienzeit in Freiburg verbunden fühle. Im Moment liegt der SC mit vier Punkten im Plus. Der VFB steht auf dem letzten Tabellenplatz.
Doch was hat das hier zu suchen und was hat das mit Coaching und Vereinsberatung zu tun? The experts illusion/Die Expertenillusion weiterlesen

Spielerisch lernen/playful learning

„Es werden von uns keine normierten Technikvorstellungen vermittelt, sondern eine den Voraussetzungen der Schüler entsprechende Schlagtechnik, die im Verlauf des Trainingsprozesses variiert und weiterentwickelt wird.“ aus: André Bensch/Marco Danisch: Spielorientiertes Tennistraining mit Kindern und Jugendlichen, Hamburg 2000, S.30

Andre Bensch;Marco Danisch: Spielorientiertes Tennistraining mit Kindern und JugendlichenBensch und Danisch beschreiben einen spielerischen Lehr- und Lernansatz im Technik- und Taktiktraining, Spielerisch lernen/playful learning weiterlesen

Why we do something and believe it is „good“… (…while it is not)

It might be helpful for coaches, if they believe, that they know, what they are doing. Then they can answer the question „why they do something, like they do it“. If that, what coaches do, has the effect they expect, this means, it must be „good“ for the client and naturally for the coach. But this is not reliable. What we believe in is a construction, that we attach to our view on the world and human nature and comes out of our individual experiences.

However, our players and clients are always different in their uniqueness and in the context of their referring system. In systemic consulting and training I’ve learned, that interventions of a coach can have exactly the opposite effect. Regardless of whether the coach can justify the action. Why we do something and believe it is „good“… (…while it is not) weiterlesen

Volleyblog

Es ist für uns als Trainer hilfreich, wenn wir denken, dass wir wissen, was wir tun. Dann können wir i.d.R. auch die Frage nach dem “Warum wir etwas tun” beantworten. Ob das, was wir tun, aber immer auch den Effekt hat, den wir erwarten, also “gut” ist, ist nicht verlässlich. Wir behelfen uns mit einer Konstruktion, die wir an unserem Welt- und Menschenbild und an unseren individuellen Erfahrungen festmachen. Die von uns betreuten Sportler_innen sind jedoch in ihrer Einzigartigkeit und im Kontext ihres Bezugssystems immer anders.

In der systemischen Beratung und im Tennistraining habe ich die Erfahrung gemacht, dass Interventionen des Trainers auch genau den gegenteiligen Effekt haben können. Unabhängig davon, ob der Trainer die Maßnahme bestens begründen kann. Besonders deutlich wird das im Tennistraining bei der methodisch-traditionalistischen Vorstellung von der “richtigen Schlagtechnik”. Wenn der Trainer eine konkrete Vorstellung von der “richtigen” Schlagtechnik hat und dazu auch die entsprechenden methodisch-didaktischen Ideen, dann ist das aus der Sicht des Trainers “gut”. Es hat sich aber in Untersuchungen zum Tennistraining gezeigt, dass eine festgelegte Technikvorstellung die motorische und sportartspezifische Entwicklung verlangsamen, wenn nicht behindern kann.

Es scheint eben so zu sein, dass “paradoxe” Interventionen und Trainingsmaßnahmen, die sich erstmal nur aus ihrer Wider-Sinnigkeit erklären lassen, die Entwicklung des Sportlers beschleunigen können. Wenn ich zum Beispiel den Tennisspieler im Training “zum Tanz” auffordere und dies in Schlagsituationen einbaue, dann erscheint das erst mal paradox. Ob es gut ist oder nicht, ist für mich nicht direkt ersichtlich (außer wenn ich es für erforderlich halte, das Ergebnis in meine “Wirklichkeitskonstruktion” einzubauen).

Woran kann ich dann erkennen, ob die Maßnahme “gut” war? Am sportlichen Erfolg?

Dopamin, Synapsen und Bewegungsrepräsentationen im Gehirn

http://www.goldegg-verlag.at/wp-content/uploads/2014/07/Beck-Frieder-copyright-Privatfoto.jpg

Vor wenigen Monaten hat mich Frieder Beck, Sportwissenschaftler, Hirnforscher und Trainer der deutschen Nationalmannschaft im Ski-Freestyle auf die Veröffentlichung seines Buches „Sport macht schlau“ aufmerksam gemacht.

Letzte Woche habe ich das Buch ausgepackt und angefangen zu lesen. Und ich bin gefesselt! Auch wenn ich manche Ausführungen zu den Zusammenhängen zwischen Neurologie, Sport und Lernen zweimal lesen muß, hatte ich lange nicht mehr so viel Spaß mit einem Fachbuch. Besonders das Kapitel „Wie die Bewegung in den Kopf kommt“ liefert mir neues Hintergrundwissen zum Bewegungslernen und viele Anhaltspunkte, die unseren Inner Coaching Ansatz unterstützen. Hier ein Auszug aus einem Interview mit dem ORF am 12.12.2014:

Besonders spannend, dass Beck als Beispiel den Tennisvorhandschlag aufgreift und daran das Bewegungslernen beschreibt.

Deshalb nutze ich die freien Tage zum Lesen und werde Euch dann demnächst über Neues aus der Neurowissenschaft und dem Bewegungslernen informieren können.

Motorisches Lernen im Golf – eine Dissertation

Klaus Joachim Wewetzer

In seiner Dissertation zum „Motorischen Lernen in der Sportart Golf“ hat Dr. Klaus Joachim Wewetzer die Wirksamkeit von implizitem und diffenziellem Lernen  für Anfänger in der Sportart Golf untersucht.

Für unseren Inner Coaching Lehr- und Lernansatz sind die Ausführungen von Wewetzer immer wieder eine inspirierende Quelle.

In der folgenden Tabelle Motorisches Lernen im Golf – eine Dissertation weiterlesen

Systemisch denken und trainieren

Wieder mal ein kleiner Exkurs in die systemische Theorie. Systemisch Denken ist eine der wichtigsten Grundlagen unserer Inner Coaching Ideen. Heiko Kleve hat dazu einen interessanten Artikel verfasst:

„Systemisches Denken befasst sich demnach mit den Grenzen und Möglichkeiten der Beeinflussung von biologischen, psychischen und sozialen Systemen, die jeweils durch das Merkmal der Komplexität gekennzeichnet sind.

Heiko Kleve

Systemisch denken und trainieren weiterlesen

ABC des Spielens. Implizites Lernen im Konzept der Heidelberger Ballschule.

Bewegungsmangel und Bewegungsdefizite scheinen eine Institutionalisierung von Bewegungsangeboten erforderlich zu machen. Ballspielen wird nicht mehr selbstverständlich „auf der Straße“ gelernt und Kinder scheinen immer weniger Zeit zu haben, um verschiedene Sportarten auszuprobieren und mehrere Sportarten parallel zu betreiben. Aus diesen Beobachtungen heraus ist an der Universität Heidelberg unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Roth die „Heidelberger Ballschule“ entstanden. ABC des Spielens. Implizites Lernen im Konzept der Heidelberger Ballschule. weiterlesen

The difference, that makes a difference

Die Veränderung der „Rahmenbedingungen“ ist ein entscheidendes Instrument zur Unterstützung beim Tennis lernen im Inner Coaching. Dies beinhaltet Veränderungen des Materials (Bälle, Schläger,….), Veränderungen der Spielfeldgröße, der Netzhöhe, der Aufgabenstellungen,….

Das sind „methodische Hilfen“, die die Selbstorganisationsfähigkeit (Intuition) des/r Spieler_in unterstützen. Beispiele sind The difference, that makes a difference weiterlesen

Analogien oder Metaphern zur Spielvermittlung im Tennis

http://images.clipartpanda.com/tiger-clip-art-xcg755kcA.pngIm letzten Blogbeitrag haben wir auf eine Untersuchung von N. Tielemann hingewiesen. Sie hat in ihrer Dissertation untersucht, inwieweit Analogien oder metaphorische Instruktionen beim Bewegungslernen im Tischtennis hilfreich sind. Dr. Ulrich Fischer hat sich diese Ergebnisse vorgenommen und Metaphern zur Vermittlung der Basistechniken im Volleyball gesammelt.

Auch im Tennistraining spielen Analogien und Metaphern eine bedeutende Rolle. Sie fließen bei vielen Trainer_innen immer wieder in den Unterricht ein. Ein Beispiel aus unserer Trainingsarbeit ist folgende Analogie zur Vermittlung der Grundstellung im Tennis: „Stell Dir vor, Du bist ein Tiger, der bereit zum Sprung auf seine Beute ist“ Analogien oder Metaphern zur Spielvermittlung im Tennis weiterlesen