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The difference, that makes a difference

Die Veränderung der „Rahmenbedingungen“ ist ein entscheidendes Instrument zur Unterstützung beim Tennis lernen im Inner Coaching. Dies beinhaltet Veränderungen des Materials (Bälle, Schläger,….), Veränderungen der Spielfeldgröße, der Netzhöhe, der Aufgabenstellungen,….

Das sind „methodische Hilfen“, die die Selbstorganisationsfähigkeit (Intuition) des/r Spieler_in unterstützen. Beispiele sind The difference, that makes a difference weiterlesen

„Eigensinnig“

gulbisEinige seiner Coaches haben sich wahrscheinlich die Haare gerauft, wenn sie sich die Schlägerhaltung von Ernests Gulbis‘ Vorhand im Training angesehen haben. Unorthodox und wider die gängige Technikvorstellung, aber erfolgreich. Bei den French Open 2014 in Paris musste das Roger Federer erkennen, als er das Achtelfinal in fünf Sätzen 7:6, 6:7, 2:6, 6:4, 3:6 verliert.

Es ist aus meiner Inner Coaching Perspektive immer wieder befreiend, zu sehen, dass Individualität und „eigensinnige Selbstorganisation“ erfolgreich sind: „Let the children play!“

Selbstorganisation

Jürgen Birklbauer, Erich Müller: Motorisches Lernen und  Bewegungskoordination. Die modernen Ansätze der Selbstorganisation versus den klassischen Kontroll- und Steuerungsmodellen.

Der erste Teil diese Arbeitskreises an der Universität Salzburg bot einen kurzen Überblick über die modernen Ansätze der Selbstorganisation („action approach“), wobei deren Kernaussagen den klassischen Kontroll- und Steuerungsmodellen der Kognitionspsychologie („motor approach“) gegenübergestellt wurden. Erstere spannten den Bogen vom bewegungsphysiologischen Ansatz N. A. Bernsteins (Bernstein,1975) hin zum Konzept der Synergetik (Janssen et al., 1996), das zurzeit die Motorikforschung weitgehend beherrscht. Im Gegensatz zu dem computerwissenschaftlich orientierten Ansatz der Informationsverarbeitung, der die menschliche Informationsaufnahme, -verarbeitung und -abgabe als Zusammenwirken quasitechnischer Elemente, wie Informationskanäle, Filter, Prozesse, Speicher, Programme, Regler etc. beschreibt, setzen die ökologischen Modelle einer dynamischen Systemperspektive keinerlei interne Repräsentations-strukturen voraus, um die Kontrolle, Steuerung und das Lernen von Bewegungen zu erklären.

Der phänomenologisch orientierte systemdynamische Ansatz postuliert stattdessen Gesetzmäßigkeiten und Prinzipien,die aus dem Verständnis der menschlichen Motorik als sich selbst organisierendes dynamisches System Bewegungskoordination und -lernen als Ergebnis des Zusammenwirkens zwischen den Teilelementen des Körpers und der Umwelt interpretieren. Neben der Synergetik werden die Einflüsse der Gestaltpsychologie, der ökologischen Wahrnehmungspsychologie, der Chaostheorie und des Konnektionismus (Künzell, 1996) auf diese als „Motor-Action-Kontroverse“ bekannte Auseinandersetzung anhand experimenteller Befunde dokumentiert.

Dabei stehen die Konsequenzen für das motorische Lernen als Grundlage für das allgemeine und spezielle Koordinationstraining im Vordergrund der Überlegungen. Diesbezüglich fordern sowohl die internen Repräsentationsmodelle in der so genannten „variability-of-practice“ Hypothese als auch das von systemdynamischen Analysen abgeleitete Konzept des differenziellen Lernens variables Üben als grundlegende methodische Strategie im Koordinations- und Techniktraining.

Literaturverzeichnis:
Bernstein, N. A. (1975). Bewegungsphysiologie. Leipzig: Ambrosius-Barth
Janssen, J. P., Carl, K., Schlicht, W. & Wilhelm, A. (1996).Synergetik und Systeme. Schorndorf: Hofmann.
Künzell, S. (1996). Motorik und Konnektionismus. Neuronale Netzwerke als Modell interner Bewegungsrepräsentationen. Köln: bps.
Quelle: Arbeitskreis Motorisches Lernen und Bewegungskoordination, Leitung: Herbert Wagner, Mitwirkender: Jürgen Birklbauer, Interfakultärerer Fachbereich Sport & Bewegungswissenschaft/USI, Universität Salzburg

Normen

„Die Normen der westlichen Gesellschaften bauen auf Kontrollierbarkeit, auf beweisbarer Technik und auf der Machbarkeit durch Fleiß und Einsatz. Ein Ausprobieren, Fühlen und Erspüren, wie der dynamische Lernansatz es vorschlägt, sind Verhaltensweisen, die ungewohnt sind und von vielen nicht für erstrebenswert angesehen werden.“ (Wewetzer 2008)

Der Geist aus der Flasche

Systeme (wie der menschliche Bewegungsapparat) sind selbstregulierend. Sie streben danach, das Gleichgewicht zu erhalten oder wiederherzustellen. Paradoxe Interventionen bringen Systeme in Schwingung und daraus entwickelt sich eine neue, vom Beobachter nicht einsehbare ‚innere‘ Regulation, die aber auch zu beobachtbaren Verhaltensänderungen führen kann. Dies ist relevant bei der Entwicklung einer individuellen Technik im Tennis, als auch bei Entwicklung der Spiel Taktik.

Paradoxe Interventionen im Tennistraining: folgt demnächst…..