In seiner Dissertation zum „Motorischen Lernen in der Sportart Golf“ hat Dr. Klaus Joachim Wewetzer die Wirksamkeit von implizitem und diffenziellem Lernen  für Anfänger in der Sportart Golf untersucht.

Für unseren Inner Coaching Lehr- und Lernansatz sind die Ausführungen von Wewetzer immer wieder eine inspirierende Quelle.

In der folgenden Tabelle stellt er übersichtlich die Unterschiede zwischen dem methodischen, technikorientierten Traditionalismus (klassisch-kognitiv) und einem modernen, spielerischen und dynamischen Lernen dar:

In diesem Ansatz ändern sich die Aufgaben des Trainers und Coachs! Von einem „Fachmann für die richtige Technik“ wird der Unterstützer und Berater des Spielers. Seine Kompetenz liegt in Hypothesen zur individuellen Entwicklung eines erfolgreichen Spiels durch Veränderung der Rahmenbedingungen und Schaffung und „Zumutung“ eines „Experimentierfeldes“ für die Selbstorganisationsfähigkeit des Beginners.

Auch Wewetzer weist darauf hin, dass beide Lehrwege zum Ziel führen. Die Vorteile des modernen Ansatzes, die wir auch im Inner Coaching und im Tennistraining  nutzen, sind offensichtlich: abwechslungsreicher, effektiver, „schnörkelloser“ (schöne Metapher!).

Der Coach wird also auch im Inner Coaching, in dem wir uns auf das implizite Lernen, differenzielles und dynamisches Lernen, auf die systemisch-konstruktivistische Sichtweise und den externen Aufmerksamkeitsfokus verlassen, nicht überflüssig.

Klaus Wewetzer beschreibt dies schön, wenn er feststellt, dass mit der Korrektur einer vermeintlich falschen Technik oder dem „Einschleifen der (vermeintlich) richtigen Technik“ das Neulernen eher behindert wird. Alle Handlungen des Lernenden lassen sich nur in einem gemeinsamen Hinterfragen und Analysieren der jeweiligen Spielsituation verstehen.

(Quelle: Wewetzer, Klaus-Joachim; Motorisches Lernen in der Sportart Golf – Eine empirische Studie mit Anfängern; Kiel; 2008)