Archiv der Kategorie: Mentaltraining

One foot stand


Aus systemischer Sicht lernen wir, wenn wir unsere Sichtweise, unseren „Standpunkt“ ändern. Je mehr Sichtweisen und Standpunkte ich einnehmen kann, desto variabler und flexibler bin ich bei der Suche nach passenden Lösungen für auftretende Problemstellungen.

Auch beim Tennis lernen One foot stand weiterlesen

Grand Slam Drill

Das ist ein netter Trick-the-mind-Drill, der auch noch ein bißchen zur (Tennis-)Allgemeinbildung beiträgt und aus dem sich eine weitere psychologische Hilfestellung für den Wettkampf und zur Vermeidung des Choking-under-pressure ableiten lässt:

Spiele beim Warm-Up mit Deinem Partner_in Ballwechsel von der T-Linie. Für jeden über das Netz gespielten Schlag „bekommt“ Ihr einen Buchstaben. Buchstabiert dabei im Wechsel die vier Grandslam-Turnier (Melbourne-Paris-Wimbledon-New York) in der richtigen Reihenfolge. Grand Slam Drill weiterlesen

Das Pendel

Einer meiner Trainingsteilnehmer macht zur Zeit im Rahmen einer beruflichen Weiterbildung eine Ausbildung zum systemischen Coach. Er hat mir ein schönes, auf den Sport übertragbares Beispiel für die Auswirkungen des Nachdenkens auf die inituitive Handlungsfähigkeit beschrieben: der Proband bekommt ein Pendel (ein Gewicht an einer Schnur) in die Hand und soll mit diesem Pendel den Linien eines auf ein Blatt Papier gezeichnetem Kreuz nachgehen. Dies gelingt im ersten Versuch weitestgehend problemlos. Im zweiten Versuch bekommt er die Aufgabe, auf die seitlichen Abweichungen des Pendels von den Linien des Kreuzes zu achten. In dieser Aufgabenstellung sind die Abweichungen des Pendels deutlich größer! Die Aufgabenstellung und das erforderliche Nachdenken haben die Lösung der Aufgabe erschwert.

Diese Versuchsanordnung ist mit den Aufgabenstellungen im Sport direkt nachvollziehbar! Das Abrufen von bekannten Bewegungen (Pendel über Linien führen) wird durch das Nachdenken über die Bewegung (Bestimmung der Abweichung von der Ideallinie) erschwert: Das Nachdenken über die Abweichung provoziert die Abweichung! Das Nachdenken über den möglichen Doppelfehler beim Tennis provoziert den Doppelfehler!

One of my training participants is in a professional development training as a systemic coach. He described a nice, to sport transferable example of the impact of reflection on the inituitive act: the volunteer has a pendulum (a weight on a string) in his hand and is intended to follow with the pendulum the lines of a cross on a paper. This is achieved in the first attempt without problems. In the second attempt, he gets the order, to pay attention to the lateral deviation of the pendulum from the lines of the cross. In this task, the deviations of the pendulum are much higher! The task and the required reflection have complicated the solution of the task.

This experimental arrangement is directly traceable to the tasks in sports! The retrieval of known movements (pendulum over lines lead) is made difficult by thinking about the movement (determining the deviation from the ideal line): Thinking about the deviation provokes the deviation! Thinking about the possible double fault in tennis provokes a double fault !

Halt einfach mal die Klappe, Coach!

„Wir müssen uns als Trainer disziplinieren und einfach mal die Klappe halten!… Hinnehmen, dass Konzentration leise ist….“

Foto(Prof. Dr. Dirk Schwarzer, als Referent bei der DTB-A-Trainer Fortbildung 2013 in Göttingen beim Thema „Höchstleistung unter Druck: Mentale Selbstregulation im Tennis-Wettkampf“, hier: „Konzentration im psychologisch orientierten Training“.

White bears

Mitten im Match nagt immer der gleiche Gedanke an Dir. Auch wenn alles super läuft, fürchtest Du doch diese eine Situation, die „immer wieder kommt“. „Bloß nicht dran denken..“ hilft nicht. Wenn Du Dir vornimmst, nicht an weiße Bären zu denken, dann holen sie Dich immer wieder ein….. das nennt man den „Zeigarnik-Effekt“. Hier sind 5 Auswege beschrieben.

Always in the middle of the match the same idea is nagging you. Even when everything is going great, you fear the situation that „always comes back.“ „Just do not think about it ..“ does not help. If you do not want to think about white bears, then they follow you….. this is called the „Zeigarnik effect“. Here are 5 ways out of this:

your-brain-is-nagging-you

Control your mind

„When you manage to overcome your own mind, you overcome myriad concerns, rise above all things, and are free. When you are overcome by your own mind, you are burdened by myriad concerns, subordinate to things, unable to rise above. Mind your mind; guard it resolutely. Since it is the mind that confuses the mind, don’t let your mind give in to your mind.” Suzuki Shosan (1579-1655)

Heute schon gelobt?

Es gibt in der pädagogischen Psychologie ein interessantes Phänomen. Hieß es früher, „Hast Du Dein Kind heute schon gelobt?“, war das sicher eine notwendige Empfehlung um das Verhältnis zwischen Kindern und Erwachsenen zu entspannen und die bis dahin üblichen Umgangsvorstellungen von Zucht und Ordnung zu relativieren. Doch wie bei so vielen Dingen in der Kommunikation kam es häufig auch zu „ungesunden“ Übertreibungen. Heut warnen Psychologen und Pädagogen davor, dass ständiges Loben zu so etwas wie einem Realitätsverlust und zu einer Abhängigkeit führen.

Was das mit dem Sport zu tun hat?

Vielleicht kennen Sie den folgenden Trick aus der „psychologischen (Tennis-)Kriegsführung“. Wenn Sie beim Seitenwechsel im Tennismatch Ihren Gegner loben und ihm von Ihrem Staunen über seine „heute so tolle Vorhand“ berichten, dann können Sie davon ausgehen, dass er/sie in den nächsten Ballwechseln beginnt, über diese Vorhand nachzudenken und danach vielleicht keinen Ball mehr trifft (über das was passiert, wenn wir anfangen über die Bewegung nachzudenken, haben wir in diesem Blog ja schon viel geschrieben).

Ein ähnliches Phänomen ist auch im Aufschlagtraining zu beobachten: wenn ein Spieler mehrere gute Aufschläge hintereinander gespielt hat und ich ihn dafür lobe, dann gehen in 90 % der Fälle die nächsten Aufschläge daneben.

Also nicht mehr loben im Tennistraining und beim Matchcoaching? Das ist wohl auch nicht sinnvoll und authentisch. Doch sparsam mit Lob umzugehen, authentisch und „angemessen“ zu bleiben scheint erfolgversprechender zu sein!

There is an interesting phenomenon in educational psychology. While previously „have your child already praised today?“ was certainly a necessary recommendation to the relationship between children and adults to relax and to relativize the usual handling notions of discipline and order. However, as with so many things in communication, it often came to „unhealthy“ exaggerations . Today psychologists and educators warn, that constant praise may lead to dependence and to something like a loss of reality .

What does this have to do with sports?

Maybe you know the following trick from the „psychological (tennis) warfare“: if you praise your opponent at the fieldchange in a tennis match and report to him about your amazement of his „today so great forehand“, you can assume, that he/she begins to think about this forehand and in the following rallies he will choke (about what happens when we start to think about the movement , we have in this blog already written a lot) .

A similar phenomenon can also be observed in service training: if a player has played several good serves after the other and you praise him for it, in 90 % of cases the next serves are out or in the net.

So no more praise in tennis training and coaching? This is probably not meaningful and authentic. But sparing use of praise to remain authentic and „appropriate“ seems to be promising !