Einer meiner Trainingsteilnehmer macht zur Zeit im Rahmen einer beruflichen Weiterbildung eine Ausbildung zum systemischen Coach. Er hat mir ein schönes, auf den Sport übertragbares Beispiel für die Auswirkungen des Nachdenkens auf die inituitive Handlungsfähigkeit beschrieben: der Proband bekommt ein Pendel (ein Gewicht an einer Schnur) in die Hand und soll mit diesem Pendel den Linien eines auf ein Blatt Papier gezeichnetem Kreuz nachgehen. Dies gelingt im ersten Versuch weitestgehend problemlos. Im zweiten Versuch bekommt er die Aufgabe, auf die seitlichen Abweichungen des Pendels von den Linien des Kreuzes zu achten. In dieser Aufgabenstellung sind die Abweichungen des Pendels deutlich größer! Die Aufgabenstellung und das erforderliche Nachdenken haben die Lösung der Aufgabe erschwert.
Diese Versuchsanordnung ist mit den Aufgabenstellungen im Sport direkt nachvollziehbar! Das Abrufen von bekannten Bewegungen (Pendel über Linien führen) wird durch das Nachdenken über die Bewegung (Bestimmung der Abweichung von der Ideallinie) erschwert: Das Nachdenken über die Abweichung provoziert die Abweichung! Das Nachdenken über den möglichen Doppelfehler beim Tennis provoziert den Doppelfehler!