Schlagwort-Archive: Konzentration auf das Wesentliche

Play the ball over the net

Zu den Einstiegsfragen an meine Klient_innen in meinem Tennistraining gehören die Fragen: „Was möchtest Du an Deinem Spiel verbessern oder verändern?“, „Wann würdest Du Deine Schläger als für Dich zufriedenstellend beschreiben?“

Häufig kommt dann als Zielformulierung: „Ich Play the ball over the net weiterlesen

Yes I can (2) – Focusing on the essentials

Fokussierung auf die Aufgabe, „Konzentration auf das Wesentliche“ ist ein Grundgedanke des INNER COACHING. Erreichen lässt sich dies unter anderem dadurch, dass der Spieler zur eigentlichen Aufgabe  eine weitere Aufgabe hat. Z.B. wenn er/sie auf das Bewegungsgefühl achten soll: Wenn der Spieler ein gutes Gefühl bei seinem Schlag hat, dann ruft er laut „Ja“. Das kann auch unabhängig vom Ergebnis des Schlages sein.

Allzu leicht schweifen Spieler_innen mit ihren Gedanken bei einem Drill ab und vergessen die eigentliche Aufgabe. Dieser „Trick“ führt die Spieler_innen immer wieder zur Aufgabe zurück. Außerdem bewirkt das laute „Ja“ eine positive Verstärkung des Erfolgserlebnisses. Deshalb lassen wir das „Nein“ Yes I can (2) – Focusing on the essentials weiterlesen

Faces

faceball (578x640)Ein weiterer Inner Coaching Drill für Beginner und Pros mit externem Fokus (Ball) und der „Konzentration auf das Wesentliche“: Malen Sie auf einen Tennisball einen fröhlichen Smiley. Die Trainingspartner_innen spielen Ballwechsel von der T-Linie. Aufgabe: „Beobachtet den Ball, wenn er auf Euch zu, bzw. wegfliegt. Könnt Ihr dabei das Gesicht erkennen?“

Another Inner Coaching drill for beginners and pros with external focus and concentration on the essentials„:  Paint a happy face on a tennis ball. Play rallies with your partner from the serviceline. Task: Watch the ball when it comes to you, or flies away Can you see the face?“

Halt einfach mal die Klappe, Coach!

„Wir müssen uns als Trainer disziplinieren und einfach mal die Klappe halten!… Hinnehmen, dass Konzentration leise ist….“

Foto(Prof. Dr. Dirk Schwarzer, als Referent bei der DTB-A-Trainer Fortbildung 2013 in Göttingen beim Thema „Höchstleistung unter Druck: Mentale Selbstregulation im Tennis-Wettkampf“, hier: „Konzentration im psychologisch orientierten Training“.

Zenhabits

Wir haben in diesem Innercoaching-Blog schon viel über Zen und die Kunst des Tennisspielens geschrieben. Wer sich davon angesprochen fühlt und mehr über Zen und Weisheiten über Achtsamkeit und das Leben an sich wissen möchte wird hier vielleicht fündig. Wir finden den Blog zenhabits.net auf jeden Fall so spannend und hilfreich, dass wir Euch darauf aufmerksam machen möchten. Viel Spaß beim Lesen!

Eine Inner Coaching Stunde, die nicht so heißt….

KW45

(1) Der Einsatz von Musik schafft eine positive und entspannte Lernatmosphäre, koordinative Elemente lassen sich dann leichter trainieren

(2), (5)  Mit dem Einsatz von Federbällen und Methodikbällen im Wechsel mit Tennisbällen müssen die Spieler_innen sich auf veränderte Rahmenbedingungen einstellen. Dadurch entstehen neue Lösungsmöglichkeiten für die Spiel- und Bewegungsaufgaben.

(3), (7) Das Spiel auf Ziele (Aufgabenstellung: „Spiele Deine Bälle möglichst nahe an die Teller heran, achte dabei immer auf den Abstand Deines gespielten Balles zum Teller“) nutzt die Vorteile einer Fokussierung auf externe Ziele und erleichtert eine „Konzentration auf das Wesentliche“.

(4) Durch das Anspiel in ein verkleinertes Zielfeld und das Spiel in einem verkleinerten Spielfeld (1/2 Doppelfeld) werden die Rahmenbedingungen verändert und der psychologische Druck erhöht.

(6) Diese Übung aus dem Differenziellen Lernen lenkt die Konzentration weg von der Schlagbewegung auf die Beinarbeit und stellt einen typischen „Trick the mind“-Drill dar. Durch das Spielen des Balles aus einer ungewöhnlichen Laufbewegung („paradoxe Intervention“) entwickeln sich vielfältige Lösungsstrategien beim Schlagen des Balles („Es gibt beim Tennis keine identischen Bewegungen. Für jede Spielsituation muß eine neue, passende Lösung gefunden werden.“). Durch das Spiel auf ein Ziel (Teller im Doppelstreifen ca 1 m vor der Grundlinie) ….(siehe (3), (7) )

(8) Diese Übung stammt von Nina Nittinger. Durch das schnelle Wiedereinspielen des nächsten Balles, durch die ständigen Spieler- und Positionswechsel müssen schnell taktische Lösungen gefunden werden. Dadurch entsteht ein hoher psychologischer Druck und das taktische Handeln muss weitestgehend intuitiv und spontan erfolgen.

Diese Muster-Trainingsstunde beinhaltet zahlreiche Inner Coaching Drills. Sie ist ein nicht unbedingt typisches Beispiel für einen „Unterrichtsentwurf“, in dem fast ausschließlich Inner Coaching Drills den Spieler_innen eine selbständige Lösungssuche ohne Technik- und Taktikinstruktionen durch Trainer_innen ermöglichen. Die sich aus dem Inner Coaching ergebende neue Einstellung zum motorischen Lernen (wenig bis keine Instruktionen, ständige Veränderung der Rahmenbedingungen, angenehme Lernatmosphäre, Vertrauen auf den eigenen Körper,……) sollte immer ein zentraler Inhalt des Trainings sein. Somit wird jede Trainingsstunde zu einer Inner Coaching Stunde, auch wenn die Spiel- und Übungsformen oft die gleichen sind wie im traditionellen Training. Sinnvoll bei der Trainingsplanung erscheint ein Mix aus Inner Coaching Elementen und spieltypischen Wettkampfsituationen.

Ball-Maus-Tiger-Giraffe (spacer 2)

Die Maus (Bild: WDR/Grafik Streich)Inner Coaching Drill: Spiele mit Deinem Partner/Partnerin Ballwechsel von der Grundlinie. Schätze jedes mal, wenn Dein Ball die Netzkante überquert, den Abstand zur Netzkante. Benenne laut (!) den Ballabstand in 50 cm Abständen.

Damit erreichen die Spieler_innen die „Konzentration auf das Wesentliche“ und Unwesentliches, wie das Nachdenken über die Schlagtechnik, wird ausgeblendet!

Diesen Drill kann man auch mit Kindern auf allen Spielfeldgrößen, mit den entsprechenden Bällen spielen. Der Abstand des Balles zur Netzkante kann dann mit drei möglichen „Maßen“ angegeben werden:

  • knapp über das Netz: Maus
  • mittlerer Abstand: Tiger
  • hoch über das Netz: Giraffe oder Elefant oder Dinosaurier oder…..

Das macht Spaß und hat den gleichen „Trick the mind-Effekt“ wie bei älteren Spieler_innen.

Count to ten…

The following exercise is one of my favorites in tennis training (if you want to hear nice background music while reading, then just start the video above):

A and B play forehand from the add-court (inside-out) into the other add-court.  Every ball in the goal they count out loud! A starts and counts „1“, B plays the ball back and, according to hitting in the goal „2“, and so on. Making an error, they start counting again from „0“. It is important that both players count out loud („focus on the essentials“)!

Although playing only in one half of the court,  the exercise is very intense and requires a consistently high level of concentration.

Variations:

  • with lefthanders, forehand is played first from deuce-court and then changed sides
  • first ball does not count
  • enlarge the target field: goal is one half of the double field
  • decrease the target field, for example, ball must be played over service line
  • count only strokes played with the forehand,
  • in a group of four: A and B play forehand cross, C and D play forehand inside-out
  • upon reaching a predetermined number of goals, the ball is „free“ and the point is played in the whole court (in groups with four in one half of the court)
  • the ball is played in by the coach
  • A and B give in in exchange the predetermined number of strokes (for example: A says „5“, then after 5 goals they play the point)
  • do it with music !!!

Die folgende Übung gehört zu meinen Lieblingsübungen im Tennistraining (wenn Ihr beim Lesen auch noch schöne Begleitmusik hören möchtet, dann startet doch einfach das youtube-Video):

Count to ten… weiterlesen

Aufmerksamkeit und motorisches Lernen

In früheren Beiträgen habe ich schon auf die Untersuchungen von Dr. Gabriele Wulf zu Aufmerksamkeit und motorischem Lernen hingewiesen. Ihre Studien und weitere Studien scheinen zu zeigen, dass der Lerneffekt bei Fortgeschrittenen und Beginnern größer ist, wenn die Aufmerksamkeit beim Bewegungslernen auf einem „externen“ Fokus liegt. Beim Tennis wäre ein externer Fokus zum Beispiel, wenn der Lernende beim Erlernen der Vorhand die Aufmerksamkeit auf die Bewegung des Schlägers oder auf den Ball richtet. Ein interner Fokus wäre, die Aufmerksamkeit auf die Bewegung des Schlagarmes, oder z.B. die Position des Handgelenks zu richten.

Uneindeutig ist für mich bis dato, inwieweit die Zielorientierung, also das Spiel auf ein Ziel von Wulf als externer Fokus eingestuft wird. Da sind die Studien nicht eindeutig und teilweise widersprüchlich, weisen aber in die Richtung, dass auch das Spiel auf ein Ziel den Lernprozess beschleunigt und vereinfacht.

Aus den Veröffentlichungen zu „Aufmerksamkeit und motorischem Lernen“ lassen sich daher – nach meiner Einschätzung – wissenschaftliche Begründungen für das Inner Coaching ableiten. Inner Coaching Übungen arbeiten größtenteils mit einem externen Fokus, wie die Konzentration auf den Schläger, auf den Ball oder auf Ziele. Die Fokusierung wird durch die besondere Aufgabenstellung und die Konzentration auf das Wesentliche im Inner Coaching sogar noch erhöht (z.B. benenne den Abstand des von Dir gespielten Balles vom Ziel auf Zentimeter genau).

Klärungsbedarf besteht für mich bei der einzigen vorliegenden Studie zum Thema Tennis auch deshalb, weil die Testgruppen zwar in eine Kontrollgruppe, eine Gruppe mit externen und eine Gruppe mit internem Fokus aufgeteilt wurden, dass aber alle drei Gruppen bei Testbeginn eine „Einführung in die richtige Technik“ erhalten haben. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie denn im Tennis die „richtige Technik“ aussehen soll und wie die Untersuchungsergebnisse in einem rein spielerischen Lern- und Lehransatz, ohne Technikanleitung, aussehen würden.