Priming

‚Priming‘ ist ein Begriff aus der Psychologie, der hat auch eine Bedeutung für unseren Inner Coaching Ansatz für Sportler hat. Es scheint so zu sein, dass z.B. Bilder von Menschen auf Berggipfeln positive Effekte haben, während die häufige Verwendung des Wortes ‚Alter‘ negative Effekte auslöst. Die Testgruppe, die sich vor einem Zeitlauf ausgiebig über das „Alter“ unterhalten hat, läuft nachher signifikant langsamer als die Vergleichsgruppe.

Sinneseinschränkung

Kopfhoerer (404x481)Veränderungen der Sinneswahrnehmungen verändern die Bewegungswahrnehmung. Die Reduzierung des Hörsinns mittels eines Arbeitsschutzkopfhörers führt bei vielen Spieler/innen zu einem völlig neuen und entspannten Spielgefühl. Genauso gibt es aber Trainingsteilnehmer/innen, die die diese Einschränkung der Wahrnehmung  als unangen ehm empfinden. Wie immer ist es also für den Coach sinnvoll, ein direktes Feedback einzuholen. Die Veränderung der Rahmenbedingungen provoziert (im positiven Sinne) die Suche unseres Gehirns nach einer Lösung für die Bewegungsaufgabe und kann so zu neuen Bewegungslösungen und auch zur Auflösung von Handlungsblockaden führen.

Aufschlag und Rhythmus

amsterdamDer Aufschlag beim Tennis hat einen 3er- Rhythmus. Wenn Du Deinen Aufschlag mit dem Wort „Am-ster-dam“ verbal und gedanklich begleitest, dann ist das eine gute Inner Coaching Übung. Diese „Hilfestellung“ oder „Eselsbrücke“ kannst Du dann auch gut in der Wettkampfsituation anwenden. Wenn es Dir sogar gelingt, Amsterdam zu visualisieren, dann sollte diese Rhythmusübung Dir zu einem erfolgreichen Aufschlag verhelfen.

„Rapid Drills“

Drills, deren Fokus auf „hoher Schlagzahl in kurzer Zeit“ liegt (z.B. schnelle Zuwürfe des Trainers aus kurzer Entfernung) haben den „Trick the mind“-Effekt. Durch das schnelle Zuspiel bleibt keine Zeit, sich über die technische Ausführung Gedanken zu machen und die „passende Technik“ zur Lösung der Bewegungsaufgabe entwickelt sich „von selbst“.

„Gehen lernen“

Erinnern Sie sich noch daran, wie Sie Gehen gelernt haben? In der Regel brauchten Sie dazu keinen Lehrer/in oder Trainer/in. Sie haben sich an den “Vorbildern” um Sie herum orientiert. Sie haben es so lange probiert und probiert, bis Sie die ersten eigenstaendigen Schritte in die Arme Ihrer Mutter oder Ihres Vaters geschafft haben.

Sicher, die Unterstuetzung und Begleitung durch groessere Menschen war hilfreich, zum Beispiel, wenn sie Sie an die Hand genommen haben. Auch geeignete Rahmenbedingungen waren wichtig: der Stuhl zum Hochziehen, das Buecherregal als erreichbares Ziel, etc.. Sie haben Gehen gelernt, durch staendiges Ausprobieren und Ueben. Jeden Tag, jede Stunde. Nicht durch woechentliches Training unter Anleitung.

Stellen Sie sich nun mal vor, Sie haetten einen Gehtrainer/in gehabt, der Ihnen staendig gesagt haette: Nimm zuerst das linke Bein vor, dann das andere im richtigen Winkel nachsetzen, Oberkoerper aufrecht halten, jetzt loslaufen, jetzt festhalten, jetzt den Fuss nach vorne setzen, den Kopf gerade halten…

Ich denke, Sie haetten es trotzdem geschafft, aber Sie haetten laenger gebraucht und Sie haetten vor lauter Frust und Verzweiflung vielleicht die Lust am Gehen verloren.

Nicht anders, so unsere Philosophie, ist es mit dem Erlernen des Tennisspiels. Tennis ist mit Sicherheit genauso schwierig zu erlernen wie das Gehen. Sie haben die Faehigkeit, es eigenstaendig zu erlernen. Ihr Tennistrainer/in ist dazu da, die geeigneten Rahmenbedingungen zu schaffen, um Ihnen Ihre Schritte zu erleichtern. Er nimmt Sie “an die Hand” und begleitet und unterstuetzt Sie auf Ihrem Weg.

Unser Inner Coaching-Ansatz im Tennistraining ist das Ergebnis eines langen Erfahrungsprozesses in Training, Lehre und Beratung. Wir haben ihn aus diesen Erfahrungen und Erlebnissen heraus entwickelt und mit Elementen aus der suggestopädischen Pädagogik und der systemischen Beratung verknüpft. Dabei waren uns die vielen Rückmeldungen aus unserer Praxis und die Literatur zum Thema eine große Hilfe (siehe Literaturangaben unter “Tennis mit allen Sinnen”).

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