In einigen Posts im Inner Coaching Blog habe ich mich mit dem Thema „Priming“ beschäftigt. „Priming“ bedeutet, dass subtile Beeinflussungen implizite Gedächtnisinhalte wachrufen, die dann das Verhalten beeinflussen. So gibt es eine nette Studie, die zu dem Ergebnis kommt, dass sich die Personen in der Versuchsgruppe, die sich über Themen, die mit dem Alter zu tun haben unterhält, danach langsamer fortbewegen, als die Personen der Versuchsgruppe, die sich über andere Themen unterhalten hat. Magier und Illusionisten haben ein ganzes Repertoire ähnlicher Manipulationen in ihrem Zauberkoffer (siehe Illusionen): Hier „beweist“ (oder manipuliert?) dann doch die Praxis Theorie und Forschung.
Viele der wissenschaftlichen Studien zum Priming leiden unter schwierigen Rahmenbedingungen (zu wenige Probanden; zu wenig Forschungsmittel; Replikationsversuche der Studien, die keinen Nachweis erbringen, etc). Deshalb stehen sie häufig in der Kritik. Zu diesen wissenschaftlich oft ungenügenden Rahmenbedingungen kommt die (konstruktivistische) Einschätzung, dass „eine Beobachtung mehr über den Beobachter aussagt, als über den Gegenstand der Beobachtung“.
DIE ZEIT gibt in der Ausgabe vom 23.5.2013 („Ein einmaliges Ergebnis“ von Stefanie Schramm) zusätzlich zu bedenken, dass einmal publizierte Forschungsergebnisse schwer rückrufbar sind, da gescheiterte Wiederholungsstudien selten veröffentlicht werden.