In den nächsten Beiträgen werde ich etwas über die spannenden Untersuchungen des „Choking under pressure-Phänomens“ erzählen und diese neurologischen Erkenntnisse mit dem Inner Coaching verknüpfen.
Sian Beilock, Professorin an der University of Chicago berichtet in ihrem Buch „Choke“ darüber, warum Menschen in wichtigen Momenten im Sport und auch bei Vorträgen und Prüfungen aus der Sicht der Gehirnforscher „scheitern“.
Beginnen möchte ich mit der Beschreibung einer zentralen Erkenntnis und erst mal mit einem Ausweg aus dem Dilemma, der mich auch wieder zu den Zusammenhängen zwischen Musik und Denken, aber auch zwischen Musik, Lernen und Handeln bringt: wenn der Tennisprofi in einer entscheidenden Spielsituation und unter hohem psychologischem Druck beginnt über seine eigentlich automatisierte Schlagtechnik nachzudenken, vielleicht sogar anfängt, die Bewegung in einzelne Teile zu zerlegen, dann führt das in vielen Fällen zu einer Überaktivität in dem Bereich des Gehirns, der für das Nachdenken zuständig ist, dem präfrontalen Kortex. Dieses Phänomen trifft man bei allen Sportarten an, also auch beim Fußballer z.B. beim Elfmeterschießen, beim Volleyballer beim entscheidenden Zuspiel, usw.
Selbstverständliche Bewegungsabläufe werden blockiert und der Sportler/die Sportlerin ist „wie gelähmt“ (viele Tennisspieler kennen das Problem der von mir so genannten „Schlagarmlähmung“ bei der Vorhand, wenn es um wichtige Punkte im Match geht). Durch das Nachdenken über den Bewegungsablauf werden Bewegungen blockiert, die beim erfahrenen Spieler normalerweise außerhalb der bewußten Wahrnehmung ablaufen. In den kommenden Beiträgen werde ich mehr über Auswege aus solchen „Choking“-Situationen schreiben, die aus meiner Sicht, nicht nur Bedeutung für den ausgebildeten Sportler im Wettkampf sondern auch Bedeutung für den Sportler/die Sportlerin/die Coaches beim Bewegung lehren und lernen haben.
Ein nettes Beispiel soll aber hier den Auftakt machen: wie schon erwähnt hilft Musik beim Bewegungslernen, sie hilft aber auch dem ausgebildeten Sportler beim Ausschalten der kognitiven „Brainpower“ und der Vermeidung von Paralyse durch Analyse: besonders hilfreich war zum Beispiel das Stück Monty Python – Always Look on the Bright Side of Life aus dem Film „Das Leben des Brian“. (Quelle: Sian Beilock. Choke: What the Secrets of the Brain Reveal About Getting It Right When You Have To)
Ein Interview mit Sian Beilock findet Ihr über diesen Link bei youtube