Es ist gefühlsmässig nachvollziehbar, dass es eine Korrelation zwischen mitlaufender Musik und der Flüssigkeit von sportlichen Bewegungen, vor allem bei hochkoordinativen Sportarten wie Tennis zu geben scheint. Insbesonderes scheint eine Beziehung zwischen dem Bewegungstiming und Musik zu existieren. Der Einsatz von moderner Pop- und Rock-Musik gehört zum „Alltag“ in unserem Training. Er hat also offensichtlich neben dem motivationalen Aspekt auch eine Bedeutung für den Bewegungsfluß!
Wie aus dem „suggestopädischen Lernen“ (Literaturempfehlung: Katja Riedel: Persönlichkeitsentfaltung durch Suggestopädie) bekannt ist, das hauptsächlich im Fremdsprachenunterricht eingesetzt wird, besteht eine besondere Beziehung zwischen klassischer Musik (insbesondere Barockmusik) und der Konzentrationsfähigkeit von Spielern auf dem Tennisplatz im Training und im Match. Dies habe ich schon in dem in der Fachzeitschrift TennisSport erschienen Artikel „Tennis mit allen Sinnen“ beschrieben. Mein amerikanischer Trainerkollege und Neurobiologe Ray Brown hat diese Zusammenhänge in einem Facebook-Post für Trainerkollegen ebenfalls aufgegriffen.
In der suggestopädischen Forschung scheint nachgeweisen, dass klassische Musik die Konzentration steigert und durch besondere Verknüpfungen in verschiedenen Gehirnarealen der Schülerin den Zugang zum „Lernstoff“ und zur Lösung von (Bewegungs-)Aufgaben erleichtert. Ray Brown stellt auch bei seinen Tennisschüler/innen fest, dass die Begleitung einer Trainingseinheit mit klassischer Musik (hier: Beethovens Neunter) die Konzentration deutlich verlängert.
Ob dies für alle Altersgruppen gilt, wäre noch zu untersuchen. Ich habe auch schon die Erfahrung im Training gemacht, dass es natürlich Menschen gibt, die klassische Musik nicht mögen. Hier stößt diese Methode der Konzentrationsunterstützung dann eher auf Ablehnung. Ein Feedback ist daher wichtig, ist aber im Inner Coaching ja eigentlich immer eine Selbstverständlichkeit.