Schlagwort-Archive: Lernen Tennis Technik

Mythos Reihenaufstellung

Zu den fast unerschütterbaren Mythen im Sport und in der Sportpädagogik gehört die Vorstellung, dass am Anfang einer Sportlerlaufbahn immer die Technikvermittlung stehen müsse, da sonst kein Spiel und keine Taktikvermittlung möglich sei. Das zieht sich vom Fußballtraining über das Skifahren bis zu den Rückschlagspielen.

Ein Ziel dieses Blogs ist es, neue Wege in der Trainingslehre aufzuzeigen: Vom spielorientierten Ansatz, bei dem Technik spielerisch entwickelt wird, über den Constraints-led-approach (CLA), aus einem systemdynamischen Zugang und einer non-linearen Pädagogik entstanden, bis zum differenziellen Lernen ohne jede explizite Technikanleitung reichen die Alternativen zu den methodischen Traditionalismen, die immer noch tief in den Köpfen vieler Coaches verankert sind. #straßenspielkultur

In einfachen Berechnungen lässt sich zeigen, dass dieser traditionelle Ansatz nicht effektiv sein kann. Er führt häufig zu der kuriosen Trainingssituation, dass Sportlerinnen (a) sich in einer Reihe aufstellen, nacheinander eine Technik ausführen und der Coach die Ausführung der Technik korrigiert, bis sie seinen Erwartungen entspricht. So ein Kolonnentraining ist zwar in der Trainerinnenausbildung offiziell verpönt, die Alternativen sind aber nicht im Erfahrungsschatz der neuen Coaches oder erscheinen in der Umsetzung zu kompliziert. So landen viele junge Coaches, so meine Beobachtung, dann doch in der ersten Jahren ihrer Tätigkeit beim klassischen Kolonnentraining.

Das mag in Verbindung mit zusätzlichen Bewegungsaufgaben beim Warten auf den nächsten Schlag noch zeitweilig oder im Cardiotennis mit dem Fokus auf körperlicher Belastung Sinn machen. Neben den lerntheoretischen Überlegungen ist es aber auch aus rein rechnerischer Sicht, beim Blick auf die Faktoren „Zeit“ und „Intensität“ nicht zielführend ist, ist in diesem Artikel aufs tennistraining junior 1/2016 dargestellt.

Grundlagen….

Eine gute Balance ist eine Voraussetzung für ein erfolgreiches Tennisspiel. Je leichter ich beim Rennen, Schlagen, Werfen, Springen,… wieder ins Gleichgewicht komme, desto leichter tue ich mich natürlich auch damit, neue Skills und taktische Fähigkeiten zu entwickeln. Deshalb mal ein kleiner Exkurs zum Propriozeptiven Training für Tennisspieler:innen. Ein Artikel von Frercks Hartwig in TennisSport 4/2020.

Learning of tennis skills and external focus

Ricardo Hadler, Suzete Chiviacowsky,  Federal University of Pelotas, Brazil

Gabriele Wulf, University of Nevada, Las Vegas, USA

José Francisco Gomes Schild, Federal University of Pelotas, Brazil
Abstract: The present study examined the effects of instructions promoting external versus internal foci of attention on the learning of a tennis forehand stroke in 11-year old children. Three groups of  participants practiced hitting tennis balls at a target. External focus group participants were instructed to direct their attention to the  movement of the racquet, while participants in the internal focus group were asked to direct their attention to the movements of their  arm. Participants in a control group did not receive attentional focus instructions. Two days after the practice phase (60 trials), learning was assessed in retention and transfer tests.
The results showed that the external focus group demonstrated greater accuracyin hitting a target relative to the two other groups  in retention, and relative to the internal focus group in transfer. We conclude that instructions inducing an external focus of attention can enhance children’s sport skill learning.

„Children’s learning of tennis skills is facilitated by external focus instructions“

by Ricardo Hadler, Suzete Chiviacowsky, Federal University of Pelotas, Brazil; Gabriele Wulf, University of Nevada, Las Vegas, USA; José Francisco Gomes Schild, Federal University of Pelotas, Brazil

„Do what I want…“, or the misunderstanding of teaching

„Now, if you do not swing your racket properly, then you have to run two laps around the court!“

„If you do not hit like I just told you, then you have to do four push-ups!“
These coaches instructions are actual. Could have been yesterday. Either I hear them from colleagues on the neighboring court or children, having changed club or training group, tell me about their experiences.

 Despite „Play and Stay philosophy“ and despite the generally accessible results of educational psychology and brain research again and again such „teaching ideas“ are happening in the training practice. Behind such strange teaching and learning ideas you can find the idea of ​​a textbook stroke technique.

With INNER COACHING (TMS) we try to show another way. The observation of „methodological traditionalism“ in the training practice in our environment makes us not close our eyes, that there are many factors for a successful (motion) learning. It plays an important role, whether the learner likes his coach and if the coach likes his students. His voice, his manner, his expertise, etc play a major role.

INNER COACHING (TMS) is  certainly not the only way to teach and learn tennis. Many roads lead to Rome and to a successful tennis game. But it seems to be a faster and more humane method, and it has simply something to do with our image of mankind and learning.

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Play and Stay, tennis10s

Es ist schön zu sehen, dass sich die Lehrmethodik im Tennistraining vor allem für Kinder in den vergangenen Jahren zunehmend am spielerischen Lernen orientiert. Im Play and Stay und dort im tennis10s steht das „Tennis spielen“ eindeutig im Vordergrund. Technikanleitungen werden nur noch dort eingesetzt, wo sie notwendig erscheinen. In diesem Video stellt Mike Barrell Play and Stay, tennis10s weiterlesen

Differenzielles Lernen (1)

Bewegungslernen bedeutet im Inner Coaching, dass der Coach dem Lernenden zutraut, für Bewegungsaufgaben eigenständig individuell passende Lösungen zu finden. Aufgabe des Coaches ist es dabei, für die entsprechenden Rahmenbedingungen zu sorgen, die dem Sportler/der Sportlerin das Lernen erleichtern.

Der Versuch der Vermittung sogenannter Idealtechniken mit „Fehlerkorrektur durch den Trainer“ ist in der traditionellen Bewegungsvermittlung und leider vor allem im Tennistraining immer noch häufig zu beobachten. Wird den jüngsten Tennisspieler/innen mittlerweile ein spielerischer Zugang ermöglicht (Tennis10s), Differenzielles Lernen (1) weiterlesen