Wie bekommen Sie die Kuh in den Stall? Wie funktionieren paradoxe Interventionen im Tennistraining? In älteren Beiträgen haben wir schon über die Möglichkeiten von „paradoxen Interventionen“ im Tennistraining erzählt. Z.B. bekommen Spieler_innen Beobachtungsaufgaben oder Bewegungsaufgaben gestellt, die auf den ersten Blick völlig widersinnig erscheinen (Zuwurf des Balles vom Coach aus dem Rücken des Spielers, also mit einer Flugbahn, die vom Spieler weggeht oder beim Aufschlagtraining den Spieler auffordern, nur auf seinen „freien“ Arm zu achten)
Oliver Heuler, Golftrainer, hat ein schönes Beispiel für die Wirksamkeit von solchen Interventionen beim Verhaltensforscher Milton Erickson gefunden: „Wie bringt man eine Kuh in den Stall? Zwei Möglichkeiten fallen einem da spontan ein: Ich ziehe sie am Halsband oder ich schiebe sie von hinten. Was aber, wenn beides nicht funktioniert, weil sich die Kuh wehrt? Da hatte Verhaltensforscher Milton Erickson eine Idee: Er zog die Kuh (paradoxerweise) am Schwanz und sofort lief sie in die andere Richtung, geradewegs in den Stall.“ (Oliver Heuler: Technik und Didaktik, S 175, Unterrichtsmaterialien der PGA)