Differencial learning in golf

golf_HHVor kurzem ist im kraemerverlag das Buch „Differenzielles Lernen im Golf – Der Weg zu einem besseren Golfer“ von Günther Blumhoff und Hans-Christian Vernekohl erschienen (24.80 €).

Nach den Gesprächen mit Prof. Dr. Wolfgang Schöllhorn und dem Buchautor Marco Henseling („Fußball durch Fußball“) gewinne ich immer mehr Spaß am Differenziellen Lernen. Deshalb kann ich auch das Buch zum Differenziellen Lernen im Golf empfehlen.

Der theoretische Teil zum DL ist kurz gehalten. Die vielen Übungsbeispiele bilden den Hauptteil des Buches und sind für jede*n Golfer*in relativ leicht umsetzbar. Manche Übungsformen wirken auf den ersten Blick ungewöhnlich, vermitteln aber deutlich, worum es beim Differenziellen Lernen geht: darum, ständig „einen Unterschied zu machen“ und damit den Spielraum für Bewegungslösungen zu erweitern. Weit weg von vorgegebenen Idealschlägen und Bewegungsvorgaben.

Wer sich mit der Theorie zum DL befasst hat, vermisst oft Hinweise auf die konkrete Umsetzung in seiner Sportart. Die Autoren schlagen nun zum Beispiel vor mit 15 bis 25 Bällen pro Differenzierung zu arbeiten.

Im theoretischen Teil begründen Blumhoff/Vernekohl ihre differenzielle Vorgehensweise mit den bekannten Erkenntnissen aus der Neurologie zum Bewegungslernen. Keine (Schlag-)Bewegung ist wie die andere, die Rahmenbedingungen auch in den geschlossenen Schlagsportarten ändern sich ständig, so dass ein „Einschleifen“ eines Schlages über die Vorstellung einer Idealbewegung wenig hilfreich ist. Fehler sind dabei ein grundlegender Bestandteil des DL und eine Voraussetzung für Lernen überhaupt.

Zusammenfassend beschreiben lässt Blumhoff/Vernekohl in dem Satz: „Das Ziel des differenziellen Lernens ist, durch eine selbstorganisierte Suche mit Hilfe von Schwankungen zwischen den Bewegungen oder während der Bewegung den individuell besten Lösungsweg zu finden.“

Dass sich auch aus dem methodisch traditionellen Lernen erfolgreiche Sportler*innen entwickelt haben, verneinen die Autoren, die die Wirksamkeit ihres Vorgehens auch mittels einer eigenen Studie an der Universität Vechta nachgewiesen haben, natürlich nicht. Ihre und viele weitere Studien zum DL weisen aber daraufhin, dass sich mittels differenziellem Lernen Bewegungen schneller und nachhaltiger entwickeln.

 

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