Den Affen zähmen…

„Unsere Aufmerksamkeit hängt nicht nur von der bewussten Verarbeitung von Informationen im Arbeitsgedächtnis ab – sondern auch davon, wie ausgelastet die Sinneskanäle sind. Werden sie mit Eindrücken überfrachtet, sind sie irgendwann voll und weitere Reize dringen gar nicht erst ins Arbeitsgedächtnis vor.“ (Zeit online vom 28.4.2011: Konzentration. Den Affen zähmen.)http://www0.xup.in/exec/ximg.php?fid=52069711

Das kann positive Auswirkungen auf das motorische Lernen haben. Zen-Buddhisten vergleichen das menschliche Denken mit einem wilden Affen, der unkontrollierbar umherspringt, mal hierin, mal dorthin und dadurch ständig die Konzentration auf das Wesentliche erschwert. Diesen Affen können wir durch eine Ablenkung oder eine „Ausschaltung“ des Arbeitsgedächtnisses ruhig stellen.

Erreichen wir diesen Zustand, dann haben wir eine andere Form des „Trick the mind“ Effekts aus dem Inner Game. Bezieht sich nämlich die Reizflut auf die zu bewältigende Aufgabe, ist das Gehirn kaum mehr in der Lage, an anderes zu denken. Ohne über die Schlagtechnik oder Ausführung des Schlages nachdenken zu müssen, ermöglichen wir dann dem Gehirn Zugriffe auf bekannte Bewegungen (z.B. dem Werfen).

Das gelingt unter anderem mit Drills aus dem differenziellen Lernen. Ermüdung, beiläufige und vermeintlich nicht relevante Aufgaben (ungewöhnliche Gangarten, paradoxe Interventionen, Konzentration auf externe Ziele,….) entlasten das Arbeitsgedächtnis und führen zu einem „Flutschen“ der Bewegung, wie es Wolfgang Schöllhorn nennt. Wenn ich nicht über die Bewegung nachdenke, also das Arbeitsgedächtnis „ausgeschaltet“ ist, dann findet der Spieler leichter Lösungen für eine Bewegungsaufgabe wie die Entwicklung einer situationsangemessenen Techniklösung (skill).

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