Der Untergang des Abendlandes oder …

… die Umsetzung der Kinderrechte in den Sport- und Trainingsalltag.

Die Regeln für die Bundesjugendspiele in den Grundschulen werden geändert. Der Deutsche Fußballbund verzichtet bei den Jüngsten zukünftig auf Tabellen und Ranglisten. Der Aufschrei ist groß. Die einen reden von “Weicheierkocherei”, von “Kuschelpädagogik” und fürchten den Untergang des Abendlandes, andere sehen die internationale Leistungsfähigkeit (?) des deutschen Sports gefährdet.

Tatsächlich handelt es sich bei den Änderungen vor allem um eine Berücksichtigung der Kinderrechte. Kinder bis zum Alter von 12 Jahren wollen etwas anderes als die motivierten Coaches und Eltern am Spielfeldrand.

Letztlich handelt es sich deshalb wohl um ein Missverständnis.

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Natürlich behinhaltet jede sportliche Aktivität, im Verein und in der Schule, Wettkampfformen. Welches Kind/Paar kann z.B. am schnellsten beim Tennispiel über das Kleinfeldnetz oder in der Ballschule ein von den Kindern selbst vorgeschlagenes Ziel erreichen. In den Spielformen des DFB werden auch weiterhin Tore erzielt. Auch da gibt es in der Momentaufnahme Sieger und Verlierer. Das ist aber etwas anderes als der Wettkampf mit Medaillen, Urkunden, Siegertreppchen, mit der Gefahr der Stigmatisierung von Kindern in unterschiedlichen Entwicklungsphasen als winner or loser. Auch in niederschwelligen Wettbewerben lernen Kinder den Umgang mit Gewinnen und Verlieren. Im Vordergrund steht aber das soziale Miteinander, das Gemeinschaftserlebnis, das dazu motiviert weiterzuspielen und das den wirklichen Interessen und Bedürfnissen der Kinder in diesem Alter entspricht.