Willensanstrengung ist ermüdend

Wenn man sich zu einer Handlung zwingen muß, dann leidet die Selbstkontrolle (Selbsterschöpfung oder „Ego-Depletion“), wenn danach eine weitere Herausforderung ansteht. Es konnte nachgewiesen werden, dass eine emotionale Anstrengung am Anfang des Experiments in der zweiten Phase die Fähigkeit verringert, die körperliche Anstrengung z.B. im Krafttraining zu ertragen. Da reicht es schon, wenn wir vor der körperlichen Anstrengung gefordert sind, zwischen „tugendhaften Lebensmitteln“ (z.B. Rettich und Sellerie) und Schokolade oder süßen Keksen wählen zu müssen. Wer der Versuchung widersteht und „tugendhaft“ bleibt, gibt bei der folgenden kognitiven oder körperlichen Aufgabe schneller auf!  Willensanstrengung ist ermüdend weiterlesen

Denken, Sprache, Wurst und Aufschlag

Wahrscheinlich stimmen Sie mir mir überein, dass der gleiche Sachverhalt in unterschiedlicher Darstellung auch unterschiedliche Wirkung auf Sie haben kann: „Aufschnitt, der als 90 % fettfrei beschrieben wird, ist anziehender als Aufschnitt mit 10% Fett!“ (bei den meisten Menschen) oder „Die Überlebenswahrscheinlichkeit liegt innerhalb des ersten Monats nach der Operation bei 90 %“ klingt besser als „Die Sterblichkeit innerhalb eines Monats nach der Operation liegt bei 10 %!“

Nicht anders ist es mit folgender Formulierung, die Sie sicherlich aus dem Trainings- und Wettkampfalltag kennen: Denken, Sprache, Wurst und Aufschlag weiterlesen

Der Hawthorne-Effekt

Der Hawthorne-Effekt: Wenn der Spieler das Gefühl hat, von einem „fremden“ Coach besonders beachtet zu werden, dann kann ein Tip dieses Coaches zu einer kurzzeitigen Verbesserung der Motivation und damit des Spiels führen. Der Effekt verschwindet aber schnell wieder. Die vorgenommene Veränderung (Material oder Technik) bleibt aber im Gedächtnis und kann das Spiel nachhaltig negativ beeinflussen.

Festgestellt wurde dieser Effekt bei der Untersuchung des sozialen Einflusses auf den Probanden durch die Wahrnehmung der Beobachtung durch die Studienleiter.

Whole in the racket?

Wirklich neu ist diese Erkenntnis für Leistungssportler_innen nicht: Angst und Stress in der Wettkampfsituation führen zu Fehlern, die so im Training nicht vorkommen. „Rahmen“ schimpft mein Mannschaftskollege häufig, weil er im Wettkampf den Ball deutlich öfter mit dem Schlägerrahmen trifft, als im Training. Sein Ruf „Blödes Netz“ beschreibt den Ärger über Bälle, die im Wettkampf offensichtlich öfter an der Netzkante hängen bleiben, als im Training.

Eine Untersuchung von Dr Michael Duncan, lead author of the study and associate head of the Department of Applied Sciences and Health at Coventry University, weist dieses Phänomen, auch „Katastrophen-Theorie“ genannt in der folgenden Studie nach: Athletes‘ fear of failure likely to lead to ‚choke‘.

Music makes people feel more powerful

If you have followed our Inner Coaching Blog for a longer time, you surely remember the importance of using music in learning, trainings, in the preparation of the game and singing as a „trick-the-mind-drill“ to avoid choking under pressure.

A new study (Pump up the music) shows the positive effects of music, when the athlet is waiting and preparing for the match. Especially the bass in the music seems to make the player feel powerful. Music seemingly empowers him to do great things.

This is an effect, we can also use for motion learning. We can use popular and beloved music to motivate the players, we can use music to give the game a faster or slower rhythm, music „opens doors“ in the brain, where we can find an easier access to stored solutions, music assists the brain in setting links, music helps us to relax.

Ist der Coach im Inner Coaching überflüssig?

Wenn ich vor Kolleg_innen über „Inner Coaching“ referiere oder wenn ich Trainingsteilnehmern unsere Coaching-Philosophie erkläre, dann kommt oft – zu recht – die Frage: „Brauche ich dann überhaupt noch einen Trainer, wenn es auch ohne verbale Technikanleitung (Griffhaltung, Schwung, Körperstellung, Fußstellung, …..) geht?“

Viele Tennisspieler, auch Beginner, gehen davon aus, dass es die Aufgabe des Coaches ist, Spielern zu zeigen und zu erklären, wie Tennis geht, was „richtig“, was „falsch“ ist. Hier brauche ich als Coach ein breites Rückgrat, um nicht sofort dieser Erwartungshaltung der Spieler gerecht werden zu wollen. Es bedarf eines fundierten Fachwissens über motorisches Lernen, Inner Coaching, neurobiologische und sportpsychologische Zusammenhänge. „Zurückhaltung“ und ein Vertrauen in die eigene Trainingsphilosophie sind notwendig. Kurz und prägnant hat das unter anderen Dirk Schwarzer beim DTB-Trainerkongress 2013 auf den Punkt gebracht: Halt einfach mal die Klappe, Coach! Ist der Coach im Inner Coaching überflüssig? weiterlesen

Ist Spinat gesund? Hilft Magnesium bei Muskelkrämpfen?

linealIst Spinat für die Entwicklung von Kindern wichtig? Sagt der „Body-Mass-Index“ etwas über meine Lebenserwartung aus? Ist Sport gesund? Was sagt die Gesichtsphysiognomie über die Intelligenz eines Menschen aus?

Mittlerweile findet sich für jeden „Blödsinn“ eine vermeintlich wissenschaftliche Studie. Da im Internet veröffentlichte Artikel kurz und schnell lesbar sein müssen, lässt sich jede vogelwilde These behaupten. Fast niemand ist bereit, sich mit den kompletten Studien, geschweige denn intensiv mit ihrem „Wahrheitsgehalt“ und der Reproduzierbarkeit zu befassen. Hauptsache die Schlagzeile, die Kurzzusammenfassung passt ins eigene Weltbild. Ist so eine „wissenschaftlich belegte These“ dann mal in der Welt, dann lässt sie sich kaum mehr rückholen.

Auch in unserem Blog zum Motorischen Lernen (www.innercoaching-blog.de) greifen wir häufig auf wissenschaftliche Studien zurück. Doch sind solche Studien eigentlich immer ernst zu nehmen? Oft kursieren v.a. in den sozialen Medien „Untersuchungen“, deren „Wahrheitsgehalt“ schon lange widerlegt oder zumindest in Frage gestellt wurde.

Hier ein interessanter Beitrag von Deutschlandradio Kultur zum Thema „Studien“.

Die drei Seiten einer Medaille

„Jedes Ding hat drei Seiten: Eine, die Du siehst, eine, die ich sehe und eine, die wir beide nicht sehen.“ (Sprichwort aus dem Buddhismus).

Im systemischen Coaching reden wir von „drei Seiten einer Medaille“. Die Möglichkeit, dass die Münze/Medaille auf der Kante stehen bleibt ist selten, aber eine Möglichkeit.

Literaturtipp: Uwe Grau, Jens Möller und Norbert Rohweder: Erfolgreiche Strategien zur Problemlösung im Sport. Die 3 Seiten einer Medaille. Philippka, Münster 1990

englisch

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a blog for coaches and players