Archiv der Kategorie: Tennistraining

Allgemeine Anregungen zum Tennistraining

Spacer 2

http://www.wdrmaus.de/codebase/img/start/maus_hinter_schlitz.pngYou remember the inner coaching drill „spacer 1“?

There you played rallies with your partner from the baseline. Every time your ball crosses the net, you shout the distance to the net. Rename loud (!) the ball distance at 50 cm intervals. Thus the player reaches the concentration on the essentialsand the non-essential, such as thinking about the impact technique is hidden!

This drill is also for children on all field sizes, with the corresponding balls. The distance of the ball to the net can be specified with three possible dimensions“:

  • just over the net: mouse
  • mean distance: Tiger
  • high over the net: giraffe or elephant or dinosaur or …..

This is fun and has the same „trick the mind effect“ as in spacer 1 for older players.

Kreativität und Lehrbuch-Regeln

Erinnern Sie sich noch an Björn Borg, den innovativsten und auch zu seiner Zeit erfolgreichsten Tennisspieler aus Schweden, „Erfinder“ der beidhändigen Rückhand, des Topspins und des defensiven Spiels von der Grundlinie? Dieses Zitat von ihm stammt aus einer Zeit, in der das rigide Techniktraining und wie wir es heute nennen, der „methodische Traditionalismus“ vorrangig den Lern- und Trainingsalltag von Tennisspieler_innen jeder Spielstärke bestimmt haben.

(Der Beitrag ist aus der Präsentation zum Workshop „Inner Coaching im Tennistraining“)

Heute schon gelobt?

Es gibt in der pädagogischen Psychologie ein interessantes Phänomen. Hieß es früher, „Hast Du Dein Kind heute schon gelobt?“, war das sicher eine notwendige Empfehlung um das Verhältnis zwischen Kindern und Erwachsenen zu entspannen und die bis dahin üblichen Umgangsvorstellungen von Zucht und Ordnung zu relativieren. Doch wie bei so vielen Dingen in der Kommunikation kam es häufig auch zu „ungesunden“ Übertreibungen. Heut warnen Psychologen und Pädagogen davor, dass ständiges Loben zu so etwas wie einem Realitätsverlust und zu einer Abhängigkeit führen.

Was das mit dem Sport zu tun hat?

Vielleicht kennen Sie den folgenden Trick aus der „psychologischen (Tennis-)Kriegsführung“. Wenn Sie beim Seitenwechsel im Tennismatch Ihren Gegner loben und ihm von Ihrem Staunen über seine „heute so tolle Vorhand“ berichten, dann können Sie davon ausgehen, dass er/sie in den nächsten Ballwechseln beginnt, über diese Vorhand nachzudenken und danach vielleicht keinen Ball mehr trifft (über das was passiert, wenn wir anfangen über die Bewegung nachzudenken, haben wir in diesem Blog ja schon viel geschrieben).

Ein ähnliches Phänomen ist auch im Aufschlagtraining zu beobachten: wenn ein Spieler mehrere gute Aufschläge hintereinander gespielt hat und ich ihn dafür lobe, dann gehen in 90 % der Fälle die nächsten Aufschläge daneben.

Also nicht mehr loben im Tennistraining und beim Matchcoaching? Das ist wohl auch nicht sinnvoll und authentisch. Doch sparsam mit Lob umzugehen, authentisch und „angemessen“ zu bleiben scheint erfolgversprechender zu sein!

There is an interesting phenomenon in educational psychology. While previously „have your child already praised today?“ was certainly a necessary recommendation to the relationship between children and adults to relax and to relativize the usual handling notions of discipline and order. However, as with so many things in communication, it often came to „unhealthy“ exaggerations . Today psychologists and educators warn, that constant praise may lead to dependence and to something like a loss of reality .

What does this have to do with sports?

Maybe you know the following trick from the „psychological (tennis) warfare“: if you praise your opponent at the fieldchange in a tennis match and report to him about your amazement of his „today so great forehand“, you can assume, that he/she begins to think about this forehand and in the following rallies he will choke (about what happens when we start to think about the movement , we have in this blog already written a lot) .

A similar phenomenon can also be observed in service training: if a player has played several good serves after the other and you praise him for it, in 90 % of cases the next serves are out or in the net.

So no more praise in tennis training and coaching? This is probably not meaningful and authentic. But sparing use of praise to remain authentic and „appropriate“ seems to be promising !

 

Tennis spielen wie ein Samurai

Ulrich Nitzschke unterscheidet in dem Buch „Zen oder Golf spielen wie ein Samurai“ zwei unterschiedliche Formen des Bewegungslernens im Golf. Die rational-intellektuelle Art, in der Bewertungen nach „richtig“ oder „falsch“ eine zentrale Rolle spielen und in der Bewegungsabläufe in Einzelphänomene zerlegt und danach beurteilt werden. Die andere, dem Zen nahe Form, ist die „natürlich-intuitive“ Art des Lernens, in der nicht der Verstand, sondern die Intuition leitend ist und der wir spielend (!) lernen, „wie die Kinder“.

Interessanterweise meint Nitzschke im gleichen Atemzug, dass „Der Golfschüler sich zunächst gründlich all die Kenntnisse über die Golftechnik aneignen soll, die üblicherweise (! F.H.) in den Golfschulen und durch Lehrbücher vermittelt werden“ und der Lernende erst in der zweiten Phase lerne, „sich Schritt für Schritt von den technischen Konzepten und detaillierten Instruktionen der ersten Phase zu lösen.“ Jetzt behalte er und entwickle weiter, „was sich für ihn gut anfühlt“ …. „und Spaß macht“! Dies steht im Widerspruch zu unserer Einschätzung, dass bereits der erste Lernschritt der (spielerischen) Selbstorganisation des Lernenden zugetraut werden kann.

Nitzschke empfiehlt dem Golfer, seinen persönlichen Stil zu entwickeln und stellt in diesem Zusammenhang die in diesem Blog immer wiederkehrende Frage, ob die Vorstellung einer „richtigen“ Technik nicht fragwürdig ist.

Das Buch ist leicht zu lesen und macht die Zusammenhänge zwischen dem Inner Game-Konzept von Gallwey, neueren Erkenntnissen aus der Sportpsychologie und dem Zen deutlich. Inwieweit sich die praktische Anwendung der golfspezifischen Übungen aus dem Buch auf das Tennisspiel übertragen lassen, ist mir noch nicht ganz ersichtlich.

Da es sich beim Golf um „geschlossene Bewegungen“ handelt, bieten sich die von Nitzschke vorgeschlagenen Methoden für den Aufschlag an, der weitestgehend vom Gegner unbeeinflusst ausgeführt wird.

Silly walks and differencial learning

Before leaving hometown, I’m looking forward to some days of skiing in Austria, let’s start the year 2014 with a twinkle in the eye. I love the drills with a link to differencial learning. Sometimes the different ways to run, to walk, to jump seem to come from the „Ministry of Silly Walks“ 😉 . This term was created by the Britisch Comedians „Monty Pythons“. Watch the Video and you find a lot of suggestions for your next practice!

Silvester Training

KW32Silvestertag 2013…. und ich bin froh, dass es Klient_innen gibt, die auch an solchen Tagen gerne am Training teilnehmen.

Kreativität hatten wir in einem der letzten Beiträge besprochen (oder eher natürlich ich) 🙂 . Trainings-stunden, die aus der üblichen Trainingsroutine ausbrechen, sind potentielle Ideenstunden.

Herausgekommen ist eine schöne Inner Coaching Stunde mit differenziellem Lernen, Trick-the-mind-Drills und der Beachtung der Kriterien für einen (körper-)externen Fokus. Dank an die Trainingsteilnehmerinnen!

Defokussierungs-Theorie

In der Hirnforschung und insbesondere in der Kreativitätsforschung gibt es die sogenannte „Defokussierungs-Theorie“. Sie ist verwandt mir der „Low-Arousal-Hypothese“, das ist so etwas wie eine „Geringe-Erregungs-Hypothese“. Die Theorie sagt: je mehr es mir gelingt, meine Gedanken schweifen zu lassen, mich nicht auf eine Sache zu konzentrieren, desto freier kann ich assoziieren und desto leichter finden sich kreative Gedanken und Problemlösungen ein.

Dies sollte auch für das Bewegungslernen gelten, wie die Lösung für die vom Coach nicht verbal formulierte, sondern sich aus den vom Coach erstellten Rahmenbedingungen ergebende Bewegungsaufgabe „Spiel den Ball von Punkt A mit hoher Geschwindigkeit über das Netz zu Punkt B im gegenüberliegenden Spielfeld!“.

Je weniger ich mich auf eine Sache konzentriere und je mehr ich die Hirnaktivität herunterfahre, desto größer ist die Chance auf den „Geistesblitz aus heiterem Himmel“. Viele solcher Erfahrungen lassen sich ja in Momenten der Entspannung und der Meditation machen.

Henning Beck zieht in seiner spannenden „Beschreibung des Geistesblitzes – Speed up your mind!“ (Heidelberg 2013) das Fazit, dass „unkonzentriert sein helfen kann, um sich für neue und überraschende Ideen zu öffnen“. Demnach könnte ein „Abschalten“ von Hirnfunktionen notwendig sein, um sich einer Sache (also auch der Lösung einer Bewegungsaufgabe) kreativ widmen zu können. Dass die Bewertung und Zusammenführung von Gedankenmustern im präfrontalen Cortex stattfindet, scheint sicher zu sein, auch wenn wir im Inner Coaching und im Mentaltraining von einem „Ausschalten des Denkens im präfrontalen Cortex“ reden.

Beck geht davon aus, dass der präfrontale Cortex den Gedankenblitz schon lange bearbeitet hat, bevor er bewusst und als richtig wahrgenommen wird.