Archiv der Kategorie: Inner Coaching

Volleyblog

Es ist für uns als Trainer hilfreich, wenn wir denken, dass wir wissen, was wir tun. Dann können wir i.d.R. auch die Frage nach dem “Warum wir etwas tun” beantworten. Ob das, was wir tun, aber immer auch den Effekt hat, den wir erwarten, also “gut” ist, ist nicht verlässlich. Wir behelfen uns mit einer Konstruktion, die wir an unserem Welt- und Menschenbild und an unseren individuellen Erfahrungen festmachen. Die von uns betreuten Sportler_innen sind jedoch in ihrer Einzigartigkeit und im Kontext ihres Bezugssystems immer anders.

In der systemischen Beratung und im Tennistraining habe ich die Erfahrung gemacht, dass Interventionen des Trainers auch genau den gegenteiligen Effekt haben können. Unabhängig davon, ob der Trainer die Maßnahme bestens begründen kann. Besonders deutlich wird das im Tennistraining bei der methodisch-traditionalistischen Vorstellung von der “richtigen Schlagtechnik”. Wenn der Trainer eine konkrete Vorstellung von der “richtigen” Schlagtechnik hat und dazu auch die entsprechenden methodisch-didaktischen Ideen, dann ist das aus der Sicht des Trainers “gut”. Es hat sich aber in Untersuchungen zum Tennistraining gezeigt, dass eine festgelegte Technikvorstellung die motorische und sportartspezifische Entwicklung verlangsamen, wenn nicht behindern kann.

Es scheint eben so zu sein, dass “paradoxe” Interventionen und Trainingsmaßnahmen, die sich erstmal nur aus ihrer Wider-Sinnigkeit erklären lassen, die Entwicklung des Sportlers beschleunigen können. Wenn ich zum Beispiel den Tennisspieler im Training “zum Tanz” auffordere und dies in Schlagsituationen einbaue, dann erscheint das erst mal paradox. Ob es gut ist oder nicht, ist für mich nicht direkt ersichtlich (außer wenn ich es für erforderlich halte, das Ergebnis in meine “Wirklichkeitskonstruktion” einzubauen).

Woran kann ich dann erkennen, ob die Maßnahme “gut” war? Am sportlichen Erfolg?

17+4

Das Arbeitsgedächtnis, die Inhibition (Hemmung von Verhaltensweisen) und die kognitive Flexibilität lassen sich auch im Tennistraining verbessern. Das sind sogenannte „exekutive Funktionen“. Deren Verbesserung hilft bei der Entwicklung der „Spielintelligenz“ und hat eine positive Auswirkung auf die außersportlichen Lernleistungen!

Die folgende Übung lenkt außerdem die Aufmerksamkeit weg vom Nachdenken über die Bewegung (trick the mind).

Ein Übungsbeispiel: 17+4 weiterlesen

Dance with the lizard brain

„Train ugly“ ist die Homepage von Trevor Ragan. Für alle, die sich für motorisches Lernen, Neurowissenschaft und Sport interessieren, eine Fundgrube an Ideen und Interviews mit erfolgreichen Coaches, die die Bedeutung der Gehirnforschung für das Lernen und für ihr Training erkannt haben. Coaches, die aus den alten Fahrrinnen des methodischen Traditionalismus ausscheren und neue Wege gehen.

Mindset + Motor Learning = Training Ugly. Ragan fasst seine Begeisterung für dieses neue Lernen in drei Thesen Dance with the lizard brain weiterlesen

Juggling with the soccer ball

Frieder Beck („Sport macht schlau“, Berlin, Goldegg-Verlag, 2014) verdanke ich eine nette Anregung zur Beschreibung und Überprüfung unserer Inner Coaching Gedanken: Übe Dich im Jonglieren mit dem Fußball.

Anhand dieses Beispiels lassen sich auch die Ergebnisse aus der Neurobiologie und der Gehirnforschung beschreiben. Mit Gehen lernen und dem Jonglieren von Bällen mit den Händen habe ich schon gezeigt, wie der Mensch implizit (aus der Situation sich ergebend) und ohne explizite Anleitungen (das wären die Beschreibungen einer „richtigen“ Technik) lernt. Entscheidend für das Denken des Lernenden ist der Effekt der Bewegung Juggling with the soccer ball weiterlesen

Dopamin, Synapsen und Bewegungsrepräsentationen im Gehirn

http://www.goldegg-verlag.at/wp-content/uploads/2014/07/Beck-Frieder-copyright-Privatfoto.jpg

Vor wenigen Monaten hat mich Frieder Beck, Sportwissenschaftler, Hirnforscher und Trainer der deutschen Nationalmannschaft im Ski-Freestyle auf die Veröffentlichung seines Buches „Sport macht schlau“ aufmerksam gemacht.

Letzte Woche habe ich das Buch ausgepackt und angefangen zu lesen. Und ich bin gefesselt! Auch wenn ich manche Ausführungen zu den Zusammenhängen zwischen Neurologie, Sport und Lernen zweimal lesen muß, hatte ich lange nicht mehr so viel Spaß mit einem Fachbuch. Besonders das Kapitel „Wie die Bewegung in den Kopf kommt“ liefert mir neues Hintergrundwissen zum Bewegungslernen und viele Anhaltspunkte, die unseren Inner Coaching Ansatz unterstützen. Hier ein Auszug aus einem Interview mit dem ORF am 12.12.2014:

Besonders spannend, dass Beck als Beispiel den Tennisvorhandschlag aufgreift und daran das Bewegungslernen beschreibt.

Deshalb nutze ich die freien Tage zum Lesen und werde Euch dann demnächst über Neues aus der Neurowissenschaft und dem Bewegungslernen informieren können.

Konzentrier Dich!

Demonstration des Stroop-Effekts (Animation)

A nice test for the ability to concentrate is the „Stroop Test“, named after the psychologist Ridley Stroop (see picture above text). Heiko Ernst finds in Psychology Today, Issue 2/2014, five factors that are important for the focus on the essentials.“ In his article, Ernst notes, among other things, that in the modern information society concentration is increasingly difficult.

Konzentrier Dich! weiterlesen

Play and Stay, tennis10s

Es ist schön zu sehen, dass sich die Lehrmethodik im Tennistraining vor allem für Kinder in den vergangenen Jahren zunehmend am spielerischen Lernen orientiert. Im Play and Stay und dort im tennis10s steht das „Tennis spielen“ eindeutig im Vordergrund. Technikanleitungen werden nur noch dort eingesetzt, wo sie notwendig erscheinen. In diesem Video stellt Mike Barrell Play and Stay, tennis10s weiterlesen

Motorisches Lernen im Golf – eine Dissertation

Klaus Joachim Wewetzer

In seiner Dissertation zum „Motorischen Lernen in der Sportart Golf“ hat Dr. Klaus Joachim Wewetzer die Wirksamkeit von implizitem und diffenziellem Lernen  für Anfänger in der Sportart Golf untersucht.

Für unseren Inner Coaching Lehr- und Lernansatz sind die Ausführungen von Wewetzer immer wieder eine inspirierende Quelle.

In der folgenden Tabelle Motorisches Lernen im Golf – eine Dissertation weiterlesen