Archiv der Kategorie: Allgemein

Der Frosch und der Tausendfüßler

froschDer Frosch und der Tausendfüßler

eine Fabel

Einst wanderte ein Frosch durch den Wald, da begegnete ihm ein Tausendfüßler. Fasziniert schaute der Frosch ihn an und bestaunte den exakt aufeinander abgestimmten Bewegungsablauf der unzählig vielen Beinchen.

Bewundernd sprach er den Tausendfüßler an: ,,He, Du da! Hör mal, wie machst Du das nur?“
,,Wie mache ich was?“, fragte der Tausendfüßler zurück.
,,Na, all die Beine im richtigen Augenblick in der richtigen Höhe und mit der passenden Schrittlänge zu bewegen ohne dass sie sich berühren und ohne dass Du stolperst?“

Der Tausendfüßler hielt inne und schaute lange zurück auf seine Beine, mal nach links, mal nach rechts. Man sah ihm an, dass er angestrengt nachdachte. Bevor er dem Frosch antworten konnte, wollte er sich noch einmal in Bewegung setzen.
Aber ohje, es funktionierte nicht mehr. Seine Beinchen gerieten völlig durcheinander, traten sich gegenseitig auf die Füße und der Tausendfüßler blieb auf dem Boden liegen. Traurig sagte er: ,,Ich kann es nicht mehr!“

Erst nach einem langen Schlaf, der seinen Kopf wieder frei machte, lief er elegant weiter und verließ sich fortan auf sein Gefühl.

Zombie

ttWas passiert beim Choking under pressure im Gehirn? Betrifft das nur automatisierte Bewegungsabläufe oder betrifft das auch den „Stress“ beim Bewegungs(neu)lernen? dasGehirn.info weiß dazu mehr:

„Ich erlebe es manchmal beim Tischtennis: Denke ich nicht darüber nach, gehen mir die schnellsten Ballwechsel leicht von der Hand, fast wie von selbst. Würde ich beispielsweise darüber grübeln, in welchem Winkel ich den herannahenden Ball schlagen soll. Ich wäre nicht nur zu langsam. Mir ginge es auch ein bisschen so wie dem Hundertfüßer in einer Fabel des antiken griechischen Dichters Äsop: Von einem Frosch befragt, wie er seine vielen Beinchen koordiniert, gerät er unweigerlich aus dem Tritt.“ (Dr. Christian Wolf in: „Wie, wenn ich ein Zombie wäre?“)

Trust in yourself

„Instead we simply had them focus on what was really important to be successful in hitting and pitching and let nature take its course. We trusted in their own ability to learn. Using some of the focus exercises that you demonstrated, we saw improvement happen quickly. By the end of the season our players were at the top of every category measured in hitting and near the top of every category in pitching, coming from the middle of the pack the year before.”

(Sean Brawley, Inner Game Coach, cites the senior vice president of operations of the New York Yankees, after he had a workshop with NY Coaches about „The power of focus“)

Silly walks and differencial learning

Before leaving hometown, I’m looking forward to some days of skiing in Austria, let’s start the year 2014 with a twinkle in the eye. I love the drills with a link to differencial learning. Sometimes the different ways to run, to walk, to jump seem to come from the „Ministry of Silly Walks“ 😉 . This term was created by the Britisch Comedians „Monty Pythons“. Watch the Video and you find a lot of suggestions for your next practice!

Silvester Training

KW32Silvestertag 2013…. und ich bin froh, dass es Klient_innen gibt, die auch an solchen Tagen gerne am Training teilnehmen.

Kreativität hatten wir in einem der letzten Beiträge besprochen (oder eher natürlich ich) 🙂 . Trainings-stunden, die aus der üblichen Trainingsroutine ausbrechen, sind potentielle Ideenstunden.

Herausgekommen ist eine schöne Inner Coaching Stunde mit differenziellem Lernen, Trick-the-mind-Drills und der Beachtung der Kriterien für einen (körper-)externen Fokus. Dank an die Trainingsteilnehmerinnen!

Tai-Chi Chuan und Tennis

Bevor es mir (und Euch) „zu bunt“ und zu verkopft wird – in den vergangenen Posts standen vor allem wissenschaftliche Studien im Vordergrund – möchte ich ein bißchen „runterkommen“. Vielleicht liegt das ja auch an der Weihnachtszeit 😉 .

Deshalb komme ich zu einem anderen wichtigen Element unserer Trainingsphilosophie zurück: Inner Coaching hat in unserem Menschenbild eine Nähe zu fernöstlichen Lebensweisheiten. Zen im Buddhismus, Bruce Lee und die Tierstile im Shaolin sind in diesem Blog ja schon erwähnt worden.

Auch im Tai-Chi Chuan finden wir Bewegungsvorstellungen, die beim Erlernen sportlicher Bewegungen hilfreich sein können:

tai-chi„Die Gedanken loslassen, Schultern und Arme fallen lassen, tief in den Bauch atmen, aus der Hüfte heraus bewegen, das sind die Prinzipien des Tai-Chi Chuan.“ (Zhang Youliang 1992)

Der (motorische) Geistesblitz

Die Lösung von Bewegungsaufgaben hat manchmal viel von einem „Geistesblitz“. Zum Beispiel die Lösung der Frage, „wie werfe ich den Ball an, um einen schnellen Aufschlag zu erreichen?“ oder die komplizierte (spieltaktische und bewegungstechnische) Frage, „wie schaffe ich es, den in der Nähe der T-Linie hoch abspringenden Ball mit hohem Tempo so in das gegenüberliegende Feld zu spielen, dass für mich eine günstige Ausgangssituation für den weiteren Ballwechsel entsteht?“

geistesblitzHenning Beck beschreibt in „Biologie des Geistesblitzes – Speed up your mind!“ (Heidelberg 2013), was in unserem Gehirn passieren muss, um zur „göttlichen Eingebung“ oder weltlich formuliert „zur Lösung des Problems“ zu kommen.

Danach sind folgende Rahmenbedingungen erforderlich, um unserem Gehirn den Zugang zu kreativen Lösungen zu ermöglichen:

  1. Definiere für Dich das Problem!
  2. Leg sofort los mit der Lösungssuche!
  3. Scheitern ist hilfreich!
  4. Mach Fehler!
  5. Brich die Lösungssuche ab!
  6. Mach sofort etwas anderes!
  7. Begib Dich in eine „Wohlfühlumgebung“!
  8. Provoziere Deine Gedanken!
  9. Iss und schlaf!
  10. Humor entspannt
  11. Nutze Deine sozialen Kontakte (Coach, Trainingspartner)!
  12. Vermeide Stress!

Die Problembearbeitung beginnt im präfrontalen Cortex, der Geistesblitz kommt uns (i.d.R.) aber erst, wenn wir die oben beschriebenen Rahmenbedingungen schaffen und das ganze Gehirn nutzen: „Wenn Sie sich in der Assoziationsphase befinden, ihren präfrontalen Cortex etwas von der Aufgabe entbinden und weitere Gehirnregionen durch neue Aktivitäten anregen…“ (Beck 2013, S. 209)

Im Inner Coaching ist es unser Anliegen, diese Rahmenbedingungen für effektives Lernen zu ermöglichen.